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6 Trends zur Entwicklung der Baubranche
KI, Robotik und Co: So verändert die Digitalisierung unsere Bauprozesse
Das Bauhauptgewerbe durchläuft derzeit einen Wandel: Rasche technologische Fortschritte, ein starkes Engagement für Nachhaltigkeit und sich verändernde Arbeitsmarktdynamiken bestimmen die Zukunft der Baubranche neu.
Lesen Sie hier, wie datengetriebene Technologien und KI das Bauwesen verändern, wie die Themen Ressourcen- und Energieeffizienz Einfluss auf neue Maßstäbe des Bauens nehmen und welche Zukunftsperspektiven und Großprojekte sich anbahnen.
1. BIM als treibende Kraft der Entwicklung in der Baubranche
Seit 2023 ist die Anwendung von BIM (Building Information Modeling) bei öffentlichen Hochbauprojekten des Bundes verpflichtend und gewinnt damit zunehmend an Bedeutung. Trotz dieser Regelung ist der Grad der BIM-Nutzung in Deutschland unterschiedlich. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen können die Anforderung nicht immer umsetzen.
Im Bauprozess ermöglicht BIM nicht nur eine effizientere Planung und Ausführung von Bauprojekten, sondern verbessert auch die Qualität und Nachhaltigkeit von Wohngebäuden. Präzise Simulationen der Energieeffizienz und des Materialeinsatzes mit BIM tragen dazu bei, die Kosten zu senken, die Bauzeit zu verkürzen und die Umweltbelastung zu minimieren. BIM ermöglicht auch eine verbesserte Kommunikation zwischen allen Beteiligten, sodass sich Projekte schneller und kostengünstiger abwickeln lassen. Studien zeigen sogar, dass Unternehmen, den höheren Anteil ihres Umsatzes mit BIM-Projekten erwirtschaften.
Auch die Perspektiven für BIM sind in Deutschlands Bauhauptgewerbe vielversprechend. Denn der Staat setzt Initiativen und Förderprogramme mit Schulungen und der Bereitstellung von Ressourcen für Unternehmen ein, um die Verbreitung von BIM voranzutreiben: mit dem Ziel, dass deutsche Bauunternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit im globalen Markt behaupten können.
2. Nachhaltigkeit und Energieeffizienz in der Baubranche
Die Bedeutung von Nullenergiegebäuden (NZEB) hat im Zusammenhang mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) stark zugenommen. Seit seiner Einführung im Jahr 2020 regelt es die energetischen Anforderungen an Gebäude und fördert den Einsatz erneuerbarer Energien. Bis 2045 soll ein klimaneutraler Gebäudebestand erreicht werden, was sich besonders in der Zunahme von NZEB’s widerspiegelt. Diese Gebäude erzeugen genügend Energie, um ihren fast null Energiebedarf zu decken und setzen damit neue Maßstäbe für Wohngebäude. Durch den Einsatz erneuerbarer Energietechnologien und hochwärmedämmender Baustoffe leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des städtischen CO₂-Fußabdrucks.
Energieeffizienz und der Einsatz erneuerbarer Energien werden zudem durch verschiedene Initiativen und Förderprogramme gestärkt. So vergibt beispielsweise die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) finanzielle Anreize für den Bau oder die Sanierung von Gebäuden.
Der dena-Gebäudereport 2024 verdeutlicht, dass trotz eines Rückgangs des Einsatzes fossiler Energieträger im Neubau immer noch rund 80 Prozent der Wärmeerzeugung im Gebäudebestand auf fossilen Energieträgern basieren. Handlungsbedarf auf dem Weg zur Klimaneutralität ist also dringend gegeben.
3. Robotik und Automatisierungsprozesse
Der Einsatz von Robotertechnik und Automatisierungstechnologien hat zu einem signifikanten Rückgang manueller Tätigkeiten auf Baustellen geführt. Insbesondere in Bereichen wie dem Hochbau und dem Infrastrukturausbau werden zunehmend robotergestützte Automatisierungslösungen eingesetzt. Diese Technologien ermöglichen eine präzisere und schnellere Fertigstellung von Bauprojekten bei gleichzeitiger Verbesserung der Arbeitssicherheit.
Die Auswirkungen der Automatisierung auf Arbeitsplätze sind vielschichtig: Einerseits können durch den Einsatz von Robotern, wie dem Hilti Jaibot, einfache und repetitive Tätigkeiten automatisiert werden, wodurch Arbeitskräfte für komplexere und kreativere Tätigkeiten freigesetzt werden. Andererseits besteht die Herausforderung darin, die bestehenden Arbeitskräfte für den Umgang mit diesen neuen Technologien zu qualifizieren. Die Unternehmen investieren daher zunehmend in Weiterbildungsmaßnahmen, um den Übergang zu einer stärker automatisierten Fertigung zu unterstützen.
4. Datengetriebene Technologien und KI
In Deutschland optimieren Big Data und KI Bauprojekte durch effizientes Ressourcen- und Zeitmanagement. Dabei prognostizieren Predictive Analytics (auf Deutsch auch „Vorausschauende Analyse“ oder „Prädiktive Analytik“ genannt) Risiken und optimieren den Materialbedarf, was Kosten senkt und Verzögerungen minimiert. Beispielsweise nutzen fortschrittliche Projektmanagementtools KI, um Zeitpläne zu optimieren und Ressourcenzuweisungen effizienter zu gestalten.
Dennoch sind datenschutzrechtliche Aspekte besonders wichtig, wenn es um die Implementierung von KI und datenbasierten Technologien geht. Die Einhaltung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist entscheidend, insbesondere bei der Verarbeitung personenbezogener Daten auf Baustellen. Unternehmen müssen daher sicherstellen, dass alle datengetriebenen Anwendungen die Privatsphäre schützen und gleichzeitig die Sicherheit und Integrität der Daten gewährleisten.
5. Weiterbildung und Inklusion zum Umgang mit Fachkräftemangel
Die deutsche Bauwirtschaft steht vor großen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt, insbesondere durch den anhaltenden Fachkräftemangel. Verschärft wird diese Situation durch hohe Kosten und steigende Lohnforderungen. Um diesem Fachkräftemangel zu begegnen, setzen Unternehmen auf Strategien wie verbesserte Aus- und Weiterbildungsangebote.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Förderung von Vielfalt und Inklusion in der Bauwirtschaft. Durch die Öffnung der Branche für vielfältigere Arbeitnehmendengruppen und die Schaffung inklusiver Arbeitsumgebungen können mehr Talente angezogen und die Arbeitskräftebasis erweitert werden.
6. Sicherheit und Risikomanagement
Deutschlands Baubranche hat erhebliche Fortschritte in der Sicherheitstechnik gemacht, insbesondere durch den Einsatz von Technologien wie Wearables und Sensoren. Diese Geräte überwachen die Gesundheitsparameter der Arbeitende und können Warnungen ausgeben, wenn Gefahren erkannt werden. So werden Unfälle vermieden und die Reaktionszeit im Notfall verkürzt.
Ein konkretes Beispiel für den Einsatz solcher Technologien sind intelligente Helme und Schutzbrillen, die mit Sensoren ausgestattet sind. Diese können beispielsweise die Umgebungsbedingungen überwachen oder sogar die Vitalwerte kontrollieren, um beispielsweise Erschöpfung oder Hitzestress frühzeitig zu erkennen. Weitere Features, etwa in den Hilti Nuron Akkugeräten, erhöhen ebenfalls die Arbeitssicherheit. Dazu zählen bspw. Staubabsaugungssysteme, aktive Vibrationsreduktion zur Minimierung der Belastung von Händen und Armen – und auch die elektronische 3D-Schnellabschaltung (ATC), die z. B. im Winkelschleifer AG 6D-22 das Rückschlagrisiko verringert.
Die kontinuierliche Überwachung und Auswertung der Daten auf den Baustellen hilft zudem, Sicherheitsrisiken proaktiv zu managen und die Arbeitsbedingungen kontinuierlich zu verbessern.
Darüber hinaus werden umfassende Sicherheitsmaßnahmen wie regelmäßige Schulungen und strenge Sicherheitsvorschriften durch die Arbeitsschutzgesetzgebung in Deutschland gefordert und gefördert.
Die Trends, die sich im Bausektor abzeichnen, stehen für Innovation, Nachhaltigkeit und Anpassungsfähigkeit. Die aktuellen Entwicklungen in der Baubranche aufzugreifen, ist deshalb nicht nur wichtig, um wettbewerbsfähig zu bleiben, sondern auch, um eine nachhaltige, effiziente und technologisch fortschrittliche Zukunft im Bauwesen zu gestalten.
Hierbei unterstützen wir Sie schon heute mit vielfältigen Softwares wie ON!Track zur Betriebsmittelverwaltung, dem Zeiterfassungstool CrewCenter oder auch Fieldwire, unserem Tool zur einfachen Steuerung der Projekte. Einmal implementiert, entlasten derartige digitale Lösungen Sie im Alltag und verändern die Abläufe das Bauwesen nachhaltig.